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  Christopher Ditterle
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Interview mit Christopher Ditterle

Veröffentlicht: 05.02.2008 - 09:36 Uhr  Quelle: Interview der Woche  


                                      
Einleitung: Christopher Ditterle steht am Anfang seiner Karriere und ist mit 19 Jahren
schon Stammtorwart bei einem ambitionierten Oberligisten. Über seine Perspektiven
sprach er exklusiv mit Sven Bauer (Lapdog).

Transfermarkt.de: Herr Ditterle, bitte stellen Sie sich kurz vor.

Christopher Ditterle: Hallo, ich heiße Christopher Ditterle, 
bin Torwart vom SC Westfalia Herne, 19 Jahre, wohne in Herne. 
Habe die mittlere Reife und mache zurzeit eine Ausbildung 
zum Anlagenmechaniker.

Transfermarkt.de:
Sie stammen aus der eigenen Jugend der Westfalia.
 War es schwierig, sich in der Oberligamannschaft durchzusetzen?

Christopher Ditterle:
Ich freue mich, dass ich den Sprung aus der Jugend
in die "Erste" geschafft habe. Das Tempo in der Oberliga ist höher als in der Jugend, 
doch man wächst an seinen Aufgaben. Ich habe mit 18 mein erstes Oberligaspiel
gemacht und mit 19 Jahren stehe ich momentan bei 15 Oberligaspielen. 
Das habe ich vor allem meinem Trainer Frank Schulz und seinem
 "Co" Horst Albert zu verdanken, die mir früh in der Saison das Vertrauen schenkten.
Dadurch konnte ich mich weiterentwickeln und meinen Platz im Team erkämpfen. 

 Transfermarkt.de:
Wie sind Sie von der Mannschaft aufgenommen worden?

Christopher Ditterle: Trainer und Spieler haben mir sofort das Gefühl gegeben,
dass ich einer von ihnen bin. Sie haben es mir leicht gemacht 
und mich super aufgenommen. Ich verstehe mich mit allen Spielern aus der Mannschaft gut.
Den besten Draht habe ich zu Stefan "Ö" Oerterer. Ich kenne ihn schon seit der Jugend
und unternehme auch viel in der Freizeit mit ihm.

Transfermarkt.de: Im letzten Jahr sorgten die Westfalia für Furore,
in dieser Saison läuft es mittelprächtig. Liegt es nur an dem Abgang von Torjäger 
El-Nounou zum VfL Bochum II, oder hat dies andere Gründe?

Christopher Ditterle: Sicherlich haben wir mit Sami El-Nounou und auch mit Michael Erzen
zwei wichtige "Eckpfeiler" verloren, die man nur schwer ersetzen kann. Außerdem haben wir
in dieser Saison viele neue Spieler in die Mannschaft eingebaut. Anfangs haben wir Zeit 
gebraucht, um uns zu finden, aber auch das Quäntchen Glück hat uns gefehlt. Wir waren
in keinem Spiel hoffnungslos unterlegen. Keines der bisherigen Spiele mussten 
wir zwingend verlieren. Bei den Niederlagen waren wir keineswegs chancenlos, 
außer dem in Wiedenbrück.
Doch die letzten Ergebnisse in der Meisterschaft haben gezeigt, dass Westfalia Herne 
wieder eine Einheit ist, die das ausgegebene Ziel, die Qualifikation zur neuen NRW-
Liga, schaffen kann.

Transfermarkt.de: Wie ist es, mit Oberliga-Größen wie Mirko Mustroph oder Michael Baum
zusammen zu spielen?

Christopher Ditterle: Es ist schon sehr hilfreich, solche Spieler vor sich zu haben. Die Spieler
versuchen, uns "jungen Wilden" ihre Erfahrungen zu übermitteln, uns zu motivieren, damit wir
immer Gas geben. Sie geben uns viele Tipps.
Ich bin dankbar, dass ich in einer Mannschaft spiele, mit so erfahrenen Spieler wie Mirko
Mustroph, Michael Baum oder auch Sven Barton, Andre Badur, Arben Tahiri, Normen Seidel,
Edin Terzic und meinem Towartkollegen "Oli" Bautz, die schon Einiges erlebt haben, von
denen man sich Dinge abschauen kann und die einem auch neben dem Platz weiterbringen.

Transfermarkt.de:
Der Westfalia drücken Schulden, weswegen nun in der Winterpause
auch Abgänge zu verzeichnen sind. Wie geht es mit dem Herner Fußball weiter?

Christopher Ditterle: Ich hoffe natürlich positive, es wäre schade für den Traditionsverein
Westfalia Herne und unseren tollen Fans. Wenn das, was Trainer Frank Schulz in den letzten
Jahren hier in Herne aufgebaut hat, was die Erfolge in den letzten Jahren beweisen, nicht zu
letzt das Erreichen der DFB-Pokalhauptrunde im letzten Jahr, zerstört würde.

Dem Trainer ist es immer gelungen, aus wenig Mitteln eine schlagkräftige Mannschaft zu
formen.

Transfermarkt.de: Merken Sie an Ihrer eigenen Person, dass da Diskrepanzen herrschen?

Christopher Ditterle:
Nein, auf gar keinen Fall!

Transfermarkt.de: Wie finanzieren Sie Ihr Leben? Leben Sie vom Fußball oder müssen Sie
nebenher noch arbeiten?

Christopher Ditterle: Außer dem Fußball mache ich eine Ausbildung zum
Anlagenmechaniker und befinde mich im 2. Lehrjahr. Die Ausbildung ist mir sehr wichtig,
damit ich ein festes Standbein habe.

Transfermarkt.de: Sie stehen mit 19 gerade einmal am Anfang Ihrer Karriere. Was haben Sie
für Pläne? Wie weit soll es für Sie noch gehen?

Christopher Ditterle: Erst einmal alles dafür tun, dass die NRW-Liga mit Herne geschafft
wird!

Meine persönlichen Ziele sind, denke ich mal, die eines jeden Fußballers - so weit wie
möglich zukommen. Da wäre es sicherlich schön, wenn meine Karriere ähnlich wie die von
meinem Vorbild, Markus Miller, verlaufen würde.

Transfermarkt.de: Mit 19 Stammtorwart in der Oberliga bei einem Traditionsverein. Was ist 
Ihr Geheimrezept?

Christopher Ditterle: Es ist so: Trainer Frank Schulz hat uns beiden Torleuten gesagt, dass er
mit uns Beiden sehr zufrieden ist und wir auf "Augenhöhe" sind. Deshalb gibt es bei uns
keine klare Nummer 1. In der Hinrunde habe ich die meisten Spiele gemacht, worauf ich sehr
stolz bin, weil ich ein "Herner Junge" bin. Wenn ich überlege: Vor zwei Jahren saß ich noch
auf der Tribüne und habe Sven Barton bei einem Tor zugejubelt - und jetzt stehe ich
zusammen mit ihm auf dem Platz. Das ist ein super Gefühl, worauf ich mich nicht ausruhen
möchte. Ein genaues Geheimrezept habe ich nicht. Ich versuche, immer alles zu geben und
den Anforderungen gerecht zu werden. Ich möchte mich immer verbessern. Auch aus Fehler
kann man lernen und Positives mitnehmen. Ich arbeite hart und will jeden Tag nutzen. 
Ich weiß, was ich kann und ich weiß auch, dass ich noch hart an mir arbeiten muss. Ich bin
aber auch noch ein sehr junger Torwart und die Zeit spricht für mich.

Transfermarkt.de: Sind Sie für die Rückrunde gesetzt, oder müssen Sie um Ihren Platz
kämpfen?

Christopher Ditterle: Ich möchte es mal so sagen, wie es der Torwart-Titan Oilver Kahn mal
gesagt hat: In der Rückrunde "werden die Karten neu gewürfelt". Oliver Bautz ist ein sehr
erfahrener Oberliga-Torwart, der immerhin 6 Jahre lang unangefochten die Nummer 1 
war und er will natürlich ins Tor zurück. Ich möchte aber meinen Trend aus der Hinrunde
gerne fortsetzen und will im "Herner Gehäuse" bleiben. Wir führen einen harten, aber sportlich
fairen Zweikampf und gehen respektvoll miteinander um. Konkurrenz belebt immer das
Geschäft. Man kann sich nicht zurücklehnen, man muss sich jeden Tag zeigen und immer
wieder Gas geben.

Transfermarkt.de: Wie bereiten Sie sich auf ein Spiel vor? Haben Sie spezielle Rituale?

Christopher Ditterle:
Vor einem Spiel bemühe ich mich, eine positive Einstellung zu
bekommen und mich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Ich habe das Ritual,
dass ich immer erst den rechten Torwarthandschuh anziehe und dann den linken.

Transfermarkt.de: Sie haben schon jetzt einen Berater. Wie ist der Kontakt entstanden? Und
warum haben Sie einen?

Christopher Ditterle: Meinen Berater, den ich an dieser Stelle herzlich grüße, habe ich durch
Zufall auf einer Internet-Plattform für Fußballspieler kennen gelernt. Nachdem er sich einiges
an Videomaterial über mich angesehen hat, führten wir ein sehr gutes und
vertrauenswürdiges Gespräch miteinander. Ich bin von seiner Auffassung überzeugt und
profitiere von seinen Kontakten und Erfahrungen. Er steht mir mit Rat und Tat zur Seite.

Transfermarkt.de: Erzählen Sie bitte eine Anekdote aus Ihrem Fußballerleben!

Christopher Ditterle: Da könnte ich ihnen einige "Highlights" erzählen *grinsend*. Aber ganz
spontan fällt mir das vorletzte Spiel in meiner A- Jugend-Zeit ein. Damals haben wir gegen die
Sportfreunde aus Siegen gespielt und zum "Pausentee" stand es 0-0. In der
Halbzeitansprache bemängelte unser damaliger Jugend-Trainer Andreas Braun, dass wir
öfter aus der "2ten Reihe" schießen sollten. Für mich, als Keeper, hat das wenig bedeutet, da
ich ja eigentlich Tore verhindern soll - wie gesagt, eigentlich…………

Auch in der zweiten Halbzeit haben meine Mitspieler die Aufforderungen unseres Trainers
nicht befolgt. Gegen Ende des Spiels fing ich eine Flanke ab und mein Freund und
Teamkollege Stefan "Ö" Oerterer stand frei am Mittelkreis und wollte einen schnellen Konter
setzen

Und rief mir zu "Ditterle, mach ein langes Ding". Gesagt, getan. Ich holte aus und schlug den
Ball nach vorne. Das "Geschoss" wurde aber immer länger und länger, Zitat "Ö“: "Wo schießt
der denn hin?". Der zu weit aufgerückte Sportfreunde-Keeper kam nur noch mit den
Fingerspitzen dran, der Ball senkte sich hinter ihm ins Netz und drin war das Ding!

Nachdem Spiel fragte Jugend-Trainer Andreas Braun: "Was hast du denn da gemacht?" Ich
zögerte kurz und sagte ihm: "Coach, du hast gesagt, wir sollen öfter aus der "2ten" Reihe
schießen - und ich hab es halt aus der "5ten" versucht…." Hierzu möchte ich sagen, dass es
allein meine Schusskraft und nicht die sehr günstige Windrichtung war, die dieses 
Tor zustande brachte *grinsend*. 


Qelle: Transfermarkt, von Sven Bauer

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